Montag, 8. Februar 2016

Was ich so gelernt habe

Man sagt ja immer Kinderkriegen ist nicht schwer, Kinder haben dagegen sehr. Na gut, das sagt man glaube ich nicht, aber es passte gerade so gut. Kennt ihr das, wenn Leute Sprichwörter verdrehen? "Du willst mich wohl aufs Ohr hauen". Aber zum Thema:

Schon das Kind(er)kriegen war nicht so einfach, das Kind haben, huiuiui, das ist ein ganz schöner Lernprozess. B. ist nun 3,5 Monate alt und er hat mich schon so einiges gelehrt:


  • Auch wenn es in der Öffentlichkeit eine ungefähre Vorstellung gibt, wie das Leben mit einem Neugeborenen so ist, man hat eigentlich keine Ahnung. 
  • Manche Kinder, oder sagen wir mal im Speziellen mein Kind, haben ein ausgeprägtes Nähebedürfnis. Schlief er zuerst nur bei uns auf dem Bauch/der Brust, muss es nun tagsüber auch fast immer noch die Trage sein. Er ist, Achtung, noch NIE irgendwo alleine eingeschlafen. Nicht im Bett, nicht auf der Spieledecke, nicht im Kinderwagen.
  • Oh der Kinderwagen... Ich hörte immer: "Wenn gar nichts mehr hilft, dann stecke ich das Kind in den Kinderwagen und gehe 2 Stunden spazieren." Ja, das würde ich auch zu gerne mal machen. Geht aber nicht. Lege ich B. da rein, macht er 10 Minuten lang ein verdattertes/aufgeregtes Gesicht und fängt dann an zu Schreien. Ich glaube, so war das nicht gemeint. Kinderwagen ist also bisher eine Fehlinvestition.
  • Weiter geht's mit dem Schlafen: Das geht also nur in der Trage oder gepuckt im Bettchen. Ungepuckt wird gar nicht erst eingeschlafen. Und auch nicht liegend im Bett, sondern wippend auf dem Pezziball, mit Regengeräusch. Halleluja, dass jemand das mit dem Weißen Rauschen rausgefunden hat. Das beruhigt B. ungemein. 
  • Ich hatte keine Ahnung, was so ein Babylachen in einem auslösen kann. Klar, fand ich immer schon niedlich. Aber der Moment, in dem dein eigenes Kind in deinem Arm liegt und dich aus voller Kehle anlacht, sich fast kaputtlacht, ist einfach unbeschreiblich. Ich musste selber so anfangen zu lachen, dass wir 5 Minuten laut lachend dasaßen. Wahnsinn. 
  • Noch nie habe ich so viel über Verdauung nachgedacht. Details erspare ich euch da jetzt mal. Nur soviel: Bauchweh is a bitch. 
  • Ich bin eine vereinnahmende Mama. Hätte ich nicht gedacht. Ich gebe ihn schon mal jemand anderen auf den Arm, klar. Aber ich möchte ihn dann bitteschön auch bald zurück haben. Die Schwiegereltern, die ihn komisch halten - ich sag was. Die Physiotherapeutin, die ihn bei der Rückbildung nimmt, weil er quengelt - ich guck dauernd hin, ob auch noch alles ok ist. Ich dachte, da bin ich etwas lässiger.
  • Lässiger, das Stichwort, wenn man in der Öffentlichkeit unterwegs ist. Fängt B. in der Sbahn an zu schreien, ist mir das unangenehm. Mir macht das bei anderen Kindern gar nichts aus und ich denke immer, dass die Eltern da nichts für können. Aber ich selber empfinde es als unangenehm. Paradox. 
  • Ich vertrage wenig Schlaf. Ich habe seit 3,5 Monaten nicht mehr als 4 Stunden am Stück geschlafen und schlafe in einer Nacht selten mehr als zusammengerechnet 6,5 bis 7 Stunden. Aber das ist ok. Ich stehe auf und habe die Kraft für den Tag mit B. Denn irgendwie ist so ein Tag auch immer schon, trotz Gequengel und Geschrei ist er doch noch viel öfter gut drauf, lacht, spielt, pupst und freut sich. 
  • Ausgehen ist mir nicht so wichtig. Ich könnte abends mal ins Kino gehen. Oder mich mit einer Freundin treffen. Aber irgendwie denke ich mir: Das kann ich auch noch machen, wenn ich nicht mehr stille. Oder nicht mehr so oft. Klar, ich war schon das ein oder andere Mal tagsüber unterwegs und mein Mann hat dann ein Fläschchen mit abgepumpter Milch gegeben. Aber abends finde ich das nicht so wichtig. 
  • Ach ja, der Mann. Der ist echt super. Hab mir den Richtigen ausgesucht. Von der Geburt über die Zeit danach bis jetzt. Er macht total viel und ist super liebevoll mit dem Kleinen. So, wie ich es mir gewünscht habe. Aber man weiß ja nie, wie es wird. Er bringt mir Kleinigkeiten aus der Stadt mit, "weil du alles so toll machst". 
  • Nichtsdestotrotz hatte ich an der Situation zu knabbern. Bisher immer ein Team, bin ich jetzt (erstmal) diejenige, die den Löwenanteil übernimmt. Und damit ist nicht nur das Stillen gemeint. Der Mann fährt in die Stadt zum Arbeiten und trifft sich danach noch auf ein Bierchen. Oder geht mal (na gut, ein Mal) ins Kino. Irgendwie erschien mir das komisch am Anfang. Warum kommt er nicht sofort nach Hause und kümmert sich um sein Kind. Naja, weil ich es ja mache. Und ich mache es gerne. Und er übernimmt ihn dann am Morgen, damit ich noch 2 Stunden schlafen kann. Und man muss ja auch nicht immer alles gegeneinander aufwiegen. 
  • Das Wochenbett heißt Wochenbett, weil man am Besten viel im Bett sein sollte (logisch, was?). Das habe ich glaube ich nicht ganz so gut beherzigt. Irgendwie wollte ich so viel wie möglich "normal" machen. Den Haushalt, duschen, spazieren gehen. Aber irgendwie denke ich, ein bißchen mehr Faulheit und im Bett liegen wäre voll ok gewesen. 
  • Ratgeber stimmen total. Oder gar nicht. Oh je ich wachse stimmt bei uns so gar nicht. Babyjahre entspricht in vielen Punkten dem, wie B. sich entwickelt. 
  • "Stillen kann jeder" ist Quatsch. Ich habe in den letzten Monaten von so vielen Stillproblemen gehört und auch selber welche gehabt. Stillen muss man lernen und manchmal gibt es Dinge, die es einfach Scheitern lassen. Wir halten momentan noch durch (B. wiegt zu wenig und wir sollten schon zufüttern), aber ich weiß nicht, wie lange noch. 
  • Schlaf schlägt Serie gucken. Schlaf schlägt ausgiebiges Abendessen. Schlaf schlägt Schminken. Bitte beliebig fortführen. 
Die Liste wird sicherlich noch erweitert. Aber so viel nach 3,5 Monaten. Wie soll das erst werden, wenn er Krabbeln, Laufen, Sprechen kann... Heieiei, da haben wir uns was eingebrockt. :)

Samstag, 5. Dezember 2015

here.we.go.

Es ist Dezember und seit dem 20.10.2015 bin ich MAMA. Heidewitzka, das war ein ganz schöner Ritt bis hierher. Aber von vorne:

Am 18.10. habe ich den letzen Posten auf meiner (zugegeben nicht besonders langen) Schwangerschafts-todo-Liste abgehakt: Ein Baby Erste Hilfe Kurs. Kann ja nicht schaden dachten wir. Pünktlich in der Nacht danach fühlte es sich im Bett etwas nasser an als sonst (ich erspare euch die Details). Ich war mir irgendwie nicht sicher, Blasensprünge hörten sich in Erfahrungsberichten anderer immer so nach platz.bumm.bäng an. Bei mir war es aber eher so tröpfel, tröpfel. Ich hab versucht, noch etwas weiterzuschlafen (hat ganz toll geklappt) und dann morgens in der Klinik angerufen. Ich sollte mal gemütlich frühstücken und dann kommen. Ich hatte keine Wehen.

In der Klinik angekommen dann der Test (macht man mit so PH-Wert Streifen): Es war ein Blasensprung. Wir durften ab dann also da bleiben. Vorzeitiger Blasensprung ohne Wehen heißt: Alle 4 Stunden ein Antibiotikum intravenös. Prost. Die Klinik war bumsvoll und dauernd kamen Frauen mit riiiiiesigen Bäuchen reingewatschelt, weil sie entweder über ET waren und die Einleitung besprechen wollten oder (das hab ich nur ein Mal erlebt), unter bereits starken Wehen am Tresen die Anmeldung vornahmen.
Wir haben uns das alles ganz entspannt angeschaut und erstmal ein Zimmer bezogen. Man wartet ab Blasensprung 24 Stunden, bevor man einleitet. Also eine weitere unruhige Nacht verbracht und dann morgens um 8 Uhr die erste Tablette bekommen. War nur die Testdosis, aber die hat bei mir schon einiges in Gang gesetzt. Nachmittags um 15 Uhr dann die zweite und ab da ging es richtig los. Eh witzig, man denkt ja immer: Wow, das sind also die Schmerzen, von denen immer alle sprechen. Und bei der nächsten Wehe dann: Ach nee, DAS sind also die Schmerzen.... Naja, ich muss sagen mein Mann war mir wirklich eine riesen Hilfe. Er hat mir bei jeder Wehe fest am Rücken entlang gestrichen, bei den Presswehen gegengehalten, neue Positionen vorgeschlagen, sich drum gekümmert, dass ich was trinke... Im Gegensatz zur Hebamme, die war gefühlt irgendwie nur ganz am Ende bei uns, weil so viel los war. Aber wir haben das auch so hinbekommen. Um 00.09 am 20.10. kam dann unser Sohn zur Welt. Ich kniete mittlerweile vor dem Bett und die letzten Wehen hatten auf sich warten lassen, aber letztendlich ging alles gut und da lag er dann vor mir. Mein Sohn. Ich hatte gedacht, dass ich wie immer in emotionalen Situationen in Tränen ausbreche, aber irgendwie war dem nicht so. Ich schaute ihn nur keuchend und fasziniert an, traute mich irgendwann, ihn zu berühren und fragte dann, ob ich ihn hochnehmen kann (lustig oder? Ob man sein eigenes Kind hochnehmen kann... Aber ist ja alles komplett neu auf einmal). Dann legten mein Mann und ich uns aufs Bett und B. wurde auf mich gelegt. Zeitgleich wurde ich noch genäht. Schamgefühl kann man ja sowieso an der Kliniktür abgeben. Bis dahin war es eine Traumgeburt. Ich hatte keine wirkliche Vorstellung, aber aus meiner Sicht lief alles gut. Klar hat man krasse Schmerzen und ist komplett fertig danach, aber dieser Moment, mit dem Menschlein auf der Brust um Bett zu liegen, ist der absolute Wahnsinn.

2 Stunden später wurden wir dann auf die Station gebracht. Und ab da war alles etwas anders. Mein Mann bemerkte, dass B. schon voller Kindspech war und ging zur Nachtschwester, um ihn mit ihr zu wickeln. Als er wiederkam, war er kreidebleich. B. hatte sich wohl in heftigster Weise übergeben, geschrien und gewunden. Laut Schwester alles ganz normal, aber mein Mann meinte, das sei es aus seiner Sicht nicht. Wir verbrachten dementsprechend eine unruhige Nacht, B. röchelte die ganze Zeit und machte einen sehr nervösen Eindruck. Die Hebamme wollte ihn nicht mehr begutachten (mein Mann ging nochmal zu ihr), so dass wir wohl oder übel bis zum nächsten Tag warten mussten.
Die Tagschwester registrierte es auch sofort, sie meinte er erschiene ihr ziemlich nervös, schnell atmend, irgendwie ungewöhnlich. Das Problem an der Sache: Die Klinik hat keine Kinderstation. Es mussten also Ärzte aus der Partnerklinik anrücken. Fazit: "Dem ist ja total schlecht", Verdacht auf Neugeboreneninfektion, Verlegung ins andere Krankenhaus. Tja, das bedeutete für uns: Im Auto hinterherfahren, man darf nämlich nicht mit dem Kind zusammen fahren. Also packte ich 12 Stunden nach Entbindung meine Sachen und setze mich frisch genäht neben meinen Mann ins Auto. Ach, ist das schön in Erinnerungen zu schwelgen...

In der anderen Klinik angekommen, lag B. schon in seinem Wärmebettchen. 3 Kabel für Herzschlag, Sättigung etc., eine Infusion für das Antibiotikum und eine Magensonde, um Luft aus dem Bauch abzupumpen, von der er wohl reichlich hatte. Ein Anblick, den ich wirklich nicht gebraucht hatte. Er war ja eh schon 2 Wochen zu früh, nur 2.800 Gramm schwer und sah so komplett hilflos aus. Keiner konnte oder wollte uns dann auch so recht sagen, was Sache war, wie lange wir wohl bleiben müssen etc. Das wühlte uns natürlich noch mehr auf.
Ich will mich jetzt gar nicht groß über die Zeit in der Klinik auslassen. Fakt ist: Nach einer Woche durften wir wieder gehen, da alle Werte unauffällig waren. Dazwischen lagen 6 Tage, in denen ich Tag und Nacht an seinem Bett saß, links und rechts die Milchpumpe an mir hängen (auf der Neo wird meistens mit der Flasche gefüttert, weil man ja nicht immer da ist, wenn das Kind Hunger bekommt), teilweise mit Stillhütchen stillend. Als wir zu Hause waren, klappte es mit dem Stillen aber dennoch sehr schnell sehr gut, so dass die Zeit der Flasche schnell vergessen war, zum Glück.

Und dann waren wir endlich ZU HAUSE. Ich fühlte mich ein bißchen um die erste Woche betrogen, in der man doch so viel Nähe hätte aufsaugen, sich ganz genau kennenlernen können. Deswegen beschlossen wir, einfach die Reset Taste zu drücken und so zu tun, als kämen wir quasi direkt nach der Geburt aus dem Krankenhaus.
Und die Zeit war und ist wirklich schön. Wahnsinnig anstrengend, aber auch schön. Leider hat B. laut Kinderärztin "massive Blähungen", also mehr als üblich, was ihm und uns das Leben nicht gerade leicht macht. Er ist recht viel unzufrieden und schläft nicht gut. Eigentlich schläft er nur in der Tragehilfe oder auf uns drauf (seit ein paar Nächten auch mit Körperkontakt NEBEN uns, woohoo). Das Beistellbett ist eher eine Ablagefläche, da wollte er noch nie rein.
Er trinkt alle 2-3 Stunden und heute Nacht hat er sein bisheriges Maximum an Schlafdauer erreicht: 3 Stunden. Also von lange oder Durchschlafen kann hier nicht die Rede sein. Aber wir stecken es ganz gut weg. Ich habe mittlerweile akzeptiert, das kein Mittelchen gegen die Blähungen hilft, so dass wir sie einfach akzeptieren und warten müssen, bis es vergeht (angeblich ja nach den ersten 3 Monaten). Wenn er keine Schmerzen hat (also in wenigen Momenten, die wir auskosten), ist er ein ziemlich lässiges Baby, lächelt uns bereits an und schaut interessiert in der Gegend rum. Gestern erschien es mir, als sei er im ersten Schub, weil ab Mittag permanent gemeckert und geschrien wurde.

Aber so ist das wohl jetzt mit Baby. Anstrengend und gleichzeitig unglaublich schön und bereichernd. Ich bin noch dabei, mich in die Mutterrolle einzufinden. Ich bin eindeutig nicht die super-Mami, bin laufend unsicher und hoffe, dass ich ihm das gebe, was er braucht. Aber das spielt sich immer mehr ein. Wir sind ja erst seit 5 Wochen zu Hause. Außer den Blähungen ist alles ok, die U3 war unauffällig und auch die Hüfte ist 1a.
Mittlerweile wiegt er 3.900 Gramm, hat also in 5 Wochen über ein Kilo zugenommen. Mini ist er trotzdem noch, andere Kinder kommen ja mit dem Gewicht auf die Welt. Aber ich genieße es eigentlich noch, ein zartes Baby zu haben. Den kann man wenigstens gut rumtragen. Laut ist er trotzdem, ich hoffe immer auf dicke Wände oder wahlweise verständnisvolle Nachbarn mit Oropax. Aber das Mantra ist: So ist das eben mit Kindern. Oder auch: Es ist alles nur eine Phase. All das stimmt, nur sind die Ausprägungen eben sehr verschieden. Ich hab schon so viel gegoogelt, ob Dinge "normal" sind, ich sollte es einfach mal lassen. Ist nämlich genauso wie in der Schwangerschaft: Kann sein, muss aber nicht.

Wir nehmen es jetzt einfach, wie es kommt und versuchen, dem kleinen Brülläffchen so viel Liebe und Nähe zu geben, wie er möchte. Dann wird sich schon alles von alleine regeln. Nur keine to do Listen oder unrealistischen Erwartungen. Und nicht zu viel Besuch! Das war etwas, was mich latent gestresst hat am Anfang. Du kennst dein Kind selber noch nicht so richtig und dann kommt die Verwandtschaft oder Freunde. Die sind alle total lieb und gar nicht besserwisserisch, aber trotzdem ist es anstrengend und ich dachte fast jedes Mal (außer bei meiner eigenen Mama): "Gib mir jetzt mal mein Kind zurück". Aber auch das wird besser. Er soll sich ja an viele Menschen gewöhnen.

So, ich weiß nicht, ob jemand bis hierher gelesen hat, aber das musste mal runtergeschrieben werden. Ob ich den Blog weiterführe, weiß ich noch nicht genau. Ich habe gemerkt, dass ich jetzt schon wieder vergessen habe, wie die Dinge vor 4 Wochen waren, deswegen wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, das aufzuschreiben. Außerdem hab ich auch in anderen Blogs ein bißchen gestöbert und fand es immer interessant und hilfreich wenn berichtet wurde, wie die Kinder trinken, schlafen, ... Also wahrscheinlich bis bald, das Brülläffchen meldet sich und möchte aus dem Trageparadies abgeholt werden :)

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Und sie biegen auf die Zielgerade ein... Oder ist das erst der Anfang?

Heute beginnt die 37. Schwangerschaftswoche. Das bedeutet für mich:

  • Ab jetzt können wir in die von uns gewählte Klinik ohne Kinderstation gehen
  • Mini ist jetzt fast "fertig" und gilt in einer Woche nicht mehr als Frühgeburt (wobei manche Quellen auch sagen, das sei jetzt schon so)
  • Es sind wirklich nur noch ca. 4 Wochen, bis wir unseren Sohn kennenlernen! Vor einem Jahr hab ich mir das noch gar nicht vorstellen können. Vor einem Jahr lag ich im Krankenhaus, also ich minus ein Eileiter und wusste noch nicht so recht, wie unsere Reise wohl weitergehen wird. Ein Jahr später sitze ich hier am Rechner mit einer (zum Glück immernoch recht kleinen) Kugel und werde alle paar Minuten durch einen kleinen Tritt oder eine Drehung daran erinnert, dass wir bald zu Dritt sind. 
Schon irgendwie verrückt, oder? Wenn man sich so die Geschichten der Blogschwestern oder der Kiwu-Mädels bei Instagram anschaut, gibt es so viele unterschiedliche Wege und Schicksale. Auch das habe ich vor mittlerweile mehr als drei Jahren, als unser Kinderwunschweg begann, so nicht gedacht. Zumindest habe ich mir aktiv keine Vorstellung darüber gemacht, wie das wohl ist.

Mittlerweile kenne ich sowohl in der virtuellen als auch in der offline Welt ganz schön viele Paare, die das gleiche oder ein ähnliches Schicksal teilen. Und man erfährt davon meistens erst, wenn man sich schon ein gutes Stück selber durch das Dickicht des unerfüllten Kinderwunsches geschlagen hat. Mehrfach habe ich in den letzten Monaten darüber nachdenken müssen, wem in meinem unmittelbaren oder weiteren Umfeld ich mit der Nachricht meiner Schwangerschaft wohl einen Stich versetzt habe, ohne es zu wissen. Wer dann wohl vor mir stand mit einem "Herzlichen Glückwunsch" auf den Lippen und einem "Es tut mir wahnsinnig weh" im Herzen. Ich weiß es nicht. Ich hoffe, es waren nicht viele, aber irgendwie würde ich von diesen gerne wissen. Man könnte so viel offener darüber sprechen, sich austauschen, Mut machen, Tipps geben. Ein paar Mal hatte ich tatsächlich schon das Erlebnis, dass sich mir jemand anvertraut hat. Aber wahrscheinlich nur, da ich ein paar Stichwörter geliefert habe. Wenn ich über die Schwangerschaft spreche, sage ich oft so etwas wie "naja, es hat schon auch lange genug gedauert". Diejenigen, die ähnliche Probleme haben, springen darauf meist an und es ergibt sich ein Gespräch über die Kinderwunschzeit und manchmal auch über künstliche Befruchtung. Das finde ich gut so und denke auch, dass es in keiner Weise etwas ist, wofür man sich schämen muss. Im Gegenteil. Das, was wir geschafft haben oder dabei sind zu schaffen, ist eine große Leistung, körperlich wie mental. So. das musste mal raus.

Auf der anderen Seite bin ich mittlerweile eine "ganz normale" Schwangere. Wobei mal schauen, ob es auch auf die vermeintlich normale, etwas spätere Geburt von Erstgebärenden hinausläuft. Meine Gyn sagte beim letzten Besuch etwas von einem verkürzten Gebärmutterhals auf 2cm, hat mir aber keine weiteren Maßnahmen mit an die Hand gegeben. Sie meinte nur, sie sei gespannt, ob wir uns in 4 Wochen dann noch einmal sähen. Gut, dann bin ich das auch. Mein Mann hat daraufhin vorsichtshalber mal Geschäftsreisen, die mit Flügen zusammenhängen, gestrichen, denn wer weiß...
Ansonsten geht es mir aber prima. Der Bauch ist noch verhältnismäßig klein, ich kann mich also noch gut bewegen, habe nur wenige Wehwehchen (wobei ich natürlich überzeugt bin, dass das durch Yoga und Aquafit unterstützt wird) und schlafe auch ziemlich gut. Die Gewichtszunahme mit etwas über 10kg hält sich auch noch in Grenzen, wobei mein Hunger immer größer wird, da kommt bestimmt noch was drauf. Mini ist gar nicht mehr so mini, beim letzten Mal wog er geschätzte 2700g und war schon über 50cm groß. Die Bodies in Größe 50 lass ich dann wohl gleich mal im Schrank. Er drückt mir ordentlich ins Becken und veranlasst mich dazu, die Örtlichkeiten im Schnitt ein Mal in der Stunde aufzusuchen. Aber wenn es nur das ist, bin ich hoch zufrieden.

Ich treffe jeden Tag irgendwen anders, das kommt davon, wenn man vor dem Mutterschutz sagt, dass man ja dann Zeit habe und sich doch im Mutterschutz treffen könne. Aber eigentlich ist das auch sehr schön, denn wer weiß, wann man das dann wieder so einfach ohne große Vorbereitung tun kann.

Das Vorbereitungsgespräch in der Klinik war übrigens total super. Die Hebamme hat sich eine Stunde Zeit genommen, mir einige Fragen gestellt, vieles erklärt... Ich fühle mich jetzt schon sehr gut aufgehoben. Sie fragte mich auch, wie ich denn der Geburt entgegenblicken würde. Ja, wie blickt man denn eigentlich so einer Geburt entgegen? Gespannt? Hoffnungsvoll? Neugierig? Ich sagte, dass ich mich irgendwie freue und es als Herausforderung sehe. Schließlich ist mir bewusst, dass das kein Spaziergang am Strand bei seichtem Wellengang wird. Aber eine Freundin von mir hat es mal so schön beschrieben, dass sie das gute Gefühl hatte, jede Wehe brächte sie ihrem Kind näher und das hat sie alles ziemlich gut aushalten lassen. So ähnlich versuche ich das auch zu sehen. Die Hebamme fragte noch, ob ich Angst hätte. Kurzes innehalten meinerseits. Nein, eigentlich nicht. Das ist ein gutes Gefühl und ich hoffe, es bleibt so. Ich glaube auch Angst ist irgendwie das falsche Wort. Ich habe Respekt. Vor den Schmerzen, dem Ablauf, aber vor allem auch vor dem danach. Wir sind dann verantwortlich für ihn, müssen alles auf die Reihe kriegen und uns gut um ihn kümmern. Ist das nicht die viel größere Herausforderung? Das Gute ist: Wir werden sehen. Es gibt keinen Plan B. Das Dickerchen muss bald ausziehen und wir werden alles uns mögliche tun, dass er sich bei uns wohl fühlt.

So, genug gequatscht für heute. Ich werde jetzt gleich mal mein heutiges to do angehen. Das ist, sich einen Online-Kurs zu suchen, in dem man Basis-Programmieren lernt. Ich dachte, ich mache mal was sinnvolles in der verbleibenden Zeit, was mich auch geistig etwas herausfordert. Mal schauen, ob sich da was finden lässt ;)

Mittwoch, 5. August 2015

Das dritte Trimester

Als ich gerade wieder mal ein bißchen durch die Kinderwunsch-Blogs stöberte, ist mir aufgefallen, dass ich seit 2 Monaten nicht mehr geschrieben habe. Bin ich eine Krisen-Bloggerin? Vielleicht. Den Blog habe ich damals angefangen, als es mir nicht besonders gut ging, während der Eileiterschwangerschaft (von der ich noch nicht wusste, dass es eine war). Und das Bloggen hat geholfen, sich das Ganze mal von der Seele zu schreiben. 

Heute, noch nicht mal ein Jahr später, bin ich in der 28. Schwangerschaftswoche angekommen. Der Bauch wird immer ein Stückchen größer und seit ein paar Tagen ist auch ordentlich Action. Wahrscheinlich weil es immer weniger Platz für ihn gibt. Das hab ich noch gar nicht erzählt, oder? Es wird ein Junge, soviel war schon früh klar. Ich war eigentlich überzeugt davon, ein Mädchen zu bekommen (woher kommt bloß so eine Überzeugung?), aber beim zweiten großen Ultraschall war es einfach nicht zu übersehen. Was gibt es noch zu erzählen?
Mittlerweile ist "er" (ich habe noch keinen guten Spitznamen gefunden, es bleibt auch nicht mehr viel Zeit...) ca. 32 cm groß und ein Kilo schwer. Bei allen Untersuchungen, wir haben die NTM ausgelassen aber die Feindiagnostik gemacht, sah alles in Ordnung aus. Meine Blutwerte, der Blutzuckertest und Blutdruck, CTG etc. sind unauffällig. Das ist immer interessant, wenn ich dann bei der Ärtzin oder der Hebamme (die Untersuchungen erfolgen im Wechsel) sitze und es nach 2 Minuten heißt: Ja gut, Frau Chancentante, haben Sie denn noch irgendwelche Fragen? Weil wenn nicht sind wir schon durch, ist ja alles, wie es sein soll. Ich fühle mich dann immer ein bißchen wie im Bewerbungsgespräch, da ist es ja auch blöd, wenn man am Ende als Bewerber keine Fragen mehr hat. Aber was soll man dann auch fragen? Meistens habe ich dann eine Alibi-Frage, auf die ich die Antwort eigentlich schon weiß ("ist das schlimm, wenn ich nachts auf dem Rücken aufwache?"). Aber die Hebamme kann ich wahrscheinlich langsam mal nach Erstausstattung und solchen Dingen fragen, vielleicht hat sie ja ein paar ganz gute Tipps. 

Körperlich geht es mir auch soweit gut. Klar wird es langsam etwas beschwerlicher, gerade bei den hohen Temparaturen. Ich hab bis heute aber zum Glück nur 6kg zugenommen und vielleicht ist es auch deswegen nicht ganz so anstrengend. Mein Yoga Programm halte ich durch, 1-2 Mal die Woche online Yoga tut richtig gut. Und beim Aqua Fit bin ich auch geblieben, wechsele jetzt aber in den "normalen" Kurs. Mir Sport-Streber ist dieser Mama-Kurs einfach zu lahm. Die Damen ziehen es vor, sich im Becken zu unterhalten und zu kichern, wohingegen ich gerne mal eine Dreiviertelstunde Power haben möchte, weil man ja sonst nicht so viel Sport machen kann (das Joggen habe ich ja schon lange aufgegeben, es fühlte sich irgendwie nicht richtig an). Also versteht mich nicht falsch, die anderen Schwangeren waren sehr nett, aber die Prioritäten lagen einfach wo anders :)
Apropos andere Schwangere: Das ist ein interessantes Phänomen. Schwangere Frauen scheinen nur dieses eine Thema zu kennen. Jedes Mal habe ich versucht, mal ein anderes Thema zu setzen, aber irgendwie war die Offenheit dafür doch, sagen wir, eingeschränkt. Also klar, Austausch ist super und von den Erfahrungswerten der anderen kann man sicher profitieren. Aber ich bin doch nicht NUR schwanger. Ich arbeite, habe Freizeitinteressen und denke ab und zu auch mal an was anderes als meinen runden Bauch. Das wird später wahrscheinlich ähnlich: Die Mamis, die nur Mamis sind vs. diejenigen, die auch über andere Themen sprechen wollen und aus dem "Mami-Circle" ausbrechen. Wird wahrscheinlich gar nicht so einfach, wenn so ein kleines Bündel Glück die ganze Aufmerksamkeit fordert. Aber schauen wir mal, ich bin voller guter Vorsätze. 

Ich habe mir für die letzten Wochen noch ein paar Dinge vorgenommen. Zum Beispiel lerne ich Gitarre spielen. Also sagen wir, ich versuche es. Beim ersten Mal (ich versuche es erstmal mit Online-Tutorials), bin ich tatsächlich bis zum Stimmen der letzten Saite gekommen und alles hörte sich schon gut an. Bis auf die letzte Saite eben. Ich drehte und drehte und plopp, Saite gerissen, am falschen Rad gedreht. Meine Karriere als gitarrenspielende Folk-Sängerin muss also noch ein bißchen warten. 
Dann sind wir noch auf der Suche nach einer Eigentumswohnung oder einem Haus. Ich habe ja im Mutterschutz viel Zeit, deswegen nehme ich das jetzt schonmal in die Hand. Wer das von euch schon hinter sich hat, wird den Schmerz nachempfinden können. Ich mag schon jetzt nicht mehr. Aber wenn man nicht ewig zur Miete wohnen will, muss das wohl mal sein. 

An der Arbeit ist alles relativ lässig. Mein Projekt läuft gut, ich hab Zeit, mal ein paar grundlegende organisatorische Dinge zu erledigen und habe schon fast alles an meine Mitarbeiter abgegeben. Gestern war es hier super heiß und so richtig gut ging es mir am Abend nicht, deswegen habe ich beschlossen, heute zu Hause zu bleiben. Eine Freundin sagte gestern zu mir "wie lange in deinem Leben wirst du noch arbeiten und wie lange bist du mit dem ersten Kind schwanger?". Stimmt. Also öfter mal einen Gang runterschalten ist die Devise. Wobei mir der Teil "mit dem ersten Kind" doch ein bißchen zu denken gegeben hat. Im Freundeskreis haben einige schon 2 Kinder, bekommen gerade das zweite oder denken zumindest drüber nach. Wir sind ja durch unsere, sagen wir, naturbedingte Verzögerung, etwas hinter dran. Und ich hab mich schon ein paar Mal gefragt, ob sich wohl irgendwann der Wunsch nach einem zweiten einstellen wird? Meine Güte, es ist natürlich noch viel zu früh, ich hab noch nicht mal Erfahrungen mit dem ersten gemacht. Aber als Kiwu-Kandidatin macht man sich natürlich so seine Gedanken. Andere probieren es nach einiger Zeit einfach wieder. Wir müssen das planen. Und zwar akribisch. Und vielleicht nicht nur ein Mal, wer weiß. Aber diese Gedanken schiebe ich momentan noch ganz weit nach hinten, sie kommen nur ab und zu mal hoch, wenn man durch andere drauf gestoßen wird. Aber vielleicht ist es auch nicht so schlecht, sich schonmal ein paar Gedanken zu machen, dann fällt später die Entscheidung leichter. 

Ich schnappe mir jetzt mal meinen Schwangerschaftstee und lege mich ein bißchen auf die Couch. Schließlich befinde ich mich ab nächster Woche (oder schon ab dieser Woche, es gibt irgendwie unterschiedliche Aussagen) im dritten Trimester. Da ist eine gewisse Lässigkeit durchaus angebracht, oder?

Mittwoch, 27. Mai 2015

Chances are good

Ich muss zugeben, ich habe mich wochenlang nicht mehr in das Profil dieses Blogs eingeloggt. Ich weiß auch nicht so genau, warum. Es gäbe genug zu schreiben über Schwangerschaftsbeschwerden, Überbringung der positiven Nachricht, erste Dinge, die ich überlege zu kaufen... Aber irgendwie war mir nicht danach, ich bin anscheinend nicht so eine gute bald-Mutti im engeren Sinne :) Aber macht ja nichts, jeder Jeck ist anders.
Ich war noch nie so, dass ich genau wusste, dass ich ab einem Alter von X mal Y Kinder haben möchte. Ich weiß auch nicht, wie ich als Mama wohl sein werde, was ich können und woran ich verzweifeln werde. Muss man das überhaupt wissen? Oder kommt das dann eben alles, wenn es soweit ist? Ich will es mal hoffen.

Was ich merke ist, dass ich sehr entspannt bin. Meine Hebamme beschrieb es so, dass Schwangere ja meist auf einer rosaroten Wolke Platz nehmen. Ganz so fühle ich mich nicht, die Feindiagnostik steht noch an und ein bißchen Unsicherheit im Nacken sitzt mir doch immer. Aber so generell fühle ich mich total ausgeglichen, mich kann nichts wirklich stressen. Das ist nicht unbedingt normal. Im Job lehne ich mich tendenziell eher zurück, denke mir, dass es sowieso nichts bringt, sich jetzt nochmal 120% rein zu legen. Erstens hat das bei so einer großen Firma im Zweifel in 18 Monaten eh wieder jeder vergessen, der Chef gewechselt (oder das halbe Team) und zweitens ist das sicherlich auch nicht gerade förderlich für ein ausgeglichenes Kind. Also wird auf 80% gearbeitet. Was, vom vorigen Leistungsniveau her kommend, immernoch ok ist denke ich. Und das Spaßigste ist, dass das niemandem auffällt. Aber auch das ist eben eine große Firma. Wenn man möchte, fliegt man auch gerne mal eine Zeit unter dem Radar.

Für die nächsten Wochen steht noch einiges auf dem Plan. Wir fahren noch einmal zusammen/alleine eine Woche in die Sonne. Wer weiß, wann wir das das nächste Mal machen können. Es stehen Familien- und Freundesbesuche an. Wir haben uns Theater- und Kinobesuche vorgenommen, müssen dann wirklich irgendwann mal über Babysachen nachdenken und an der Arbeit hab ich mir dann doch auch nochmal ein größeres Projekt an Land gezogen, was mein vorläufiges Abschlussprojekt werden wird. Ich hab mich bei einem Online-Yoga Portal angemeldet und heute gehe ich tatsächlich mal zum Aquafit für Schwangere. Normalerweise lächle ich über solch eine Art von sportlicher Aktivität ja ein bißchen, während ich eine Stunde durch den Wald laufe. Aber die Dinge ändern sich, nicht wahr. Das macht man sich besser jetzt als später bewusst.

Denn die Dinge werden sich ändern. Als meine Hebamme von der rosaroten Wolke erzählte, hat sich auch nicht verschwiegen, dass es mitunter richtig, richtig schwer wird danach. Schön, aber schwer. Das hört man ja eigentlich auch immer von neu-Eltern. Und jeder denkt irgendwie "ach, irgendwie schaffen wir das schon." Ist auch so. Aber ich glaube das Wichtigste ist, sich bewusst zu machen, dass vieles nicht mehr so gehen wird wie vorher. Ich kann mir vorstellen, dass viele neu-Eltern vor allem deswegen gestresst sind, weil sie nicht mehr so viel geregelt bekommen wie vorher. Und aber dachten, dass das schon irgendwie klappen wird. Klappt aber nicht. Ich versuche, mir das jetzt langsam bewusst zu machen. Ein großer Meilenstein ist geschafft, die 18. SSW hat begonnen, aber in ein paar Monaten wird erstmal alles Kopf stehen. Und davon sollte man sich nicht stressen lassen, sondern versuchen, die Situation so gut es geht zu umarmen und sich selbst ein bißchen Unordnung, weniger ToDos und wuschelige Haare zugestehen. Ich werde in ein paar Monaten mal diesen Eintrag lesen. Entweder ich breche ich schallendes Gelächter aus oder denke mir "gut, dass ich mich ein bißchen drauf vorbereitet habe." Wir werden sehen. Chances are good, dass es irgendwas in der Mitte ist.

Dienstag, 7. April 2015

Ich bleib heut Zuhaus'

Schon eine Weile her seit meinem letzten Post. Mittlerweile war ich noch 2 Mal beim Ultraschall und es war alles in Ordnung. Es gab einen kleinen Bluterguss, der mir Sorgen bereitete, mittlerweile ist der aber im Vergleich zum 2cm Dickerchen fast verschwunden.

Morgen beginnt die 11. Schwangerschaftswoche, dann sind es noch 2 Wochen, bis wir es auch im größeren Bekanntenkreis nicht mehr verheimlichen, ich es an der Arbeit sage etc. Das Gefühl dieses Wartens ist irgendwie seltsam, es fühlt sich ja alles momentan gut an. So gut, dass der Tee heute morgen wieder raus musste, aber das soll ja angeblich ein gutes Zeichen sein mit der Übelkeit. Na gut. Wenn's sein muss. Aber dass jetzt wirklich noch was passieren soll, kann man gar nicht so recht glauben. Die vielen Geschichten und Schicksale (manchmal weit über die 12. Woche hinaus) haben mich aber sehr vorsichtig werden lassen. Nicht, dass ich mich nicht freue. Aber es ist eben keine nach 3 Monaten des Probierens entstandene, "natürliche" Schwangerschaft. Seit mehr als einem Jahr werden wir ständig vermessen, kontrolliert, begutachtet. Wir wägen Risiken ab und freuen uns über jeden nächsten kleinen Schritt. Und so ist es jetzt einfach auch.

Unbeschwerte Freude passt einfach gerade nicht so rein. Freude ja, unbeschwert nein. Aber das ist auch nicht so tragisch. Man kann etwas trotzdem genießen, ohne dass es komplett unbeschwert ist. Man kann etwas Schönes, Positives daraus machen, obwohl man ein paar Hintergedanken im Kopf hat, die einen vorsichtig sein lassen. Das heißt nicht, dass es keine glücklichen Momente gibt. Dass mein Mann mir nicht dauernd den Bauch streichelt und ein Grinsen im Gesicht hat. Dass ich Tränen in den Augen habe, wenn ich es engen Freunden erzähle. Dass ich mir ausmale, wie das wohl sein wird, wenn hier ein kleines Würmchen das Haus zusammen schreit (gehört das eigentlich auch zu den positiven Dingen? :)). Aber als Kinderwunsch Kandidatin geht man die Sache halt irgendwie anders an. Oder Quatsch, ich gehe das anders an. Ich find es gar nicht schlimm, wenn andere das anders machen, jeder hat seinen bzw. ihren Weg.

Ich für meinen Teil muss jetzt wohl mal lernen, einen Gang runter zu schalten. Heute nicht an die Arbeit zu gehen, ist ein Teil davon. 4 Wochen lang nicht ein Mal Laufen zu gehen, weil Monsieur Bluterguss das ja nicht zu gut finden könnte, auch. Aber das sind alles keine Entbehrungen. Das ist, was viele von uns vor der Zeit der Schwangerschaft durchgehen müssen. Alles ab jetzt ist pillepalle (fragt mich nach der Geburt nochmal, bitte).

Ich sitze also jetzt hier, trinke meinen Tee und bitte darum, er möge wohl drin bleiben, so dass ich dann morgen wieder arbeiten gehen kann. Im besten Fall habe ich jetzt nämlich noch 6 Monate, um ein großes Projekt zu starten und abzuschließen und das wäre doch ein schönes Ziel.

Montag, 9. März 2015

Wie Sommerferien, nur anders

Nachdem nun also der erste HCG Wert super war am Montag, war es auch der Wert am Mittwoch. HCG hat sich nahezu verdoppelt. Die genaue Verdopplung sei bei so einem hohen Wert laut Ärztin eigentlich nicht mehr ausschlaggebend, ich glaub ihr einfach mal.
Am Donnerstag gab es dann schon den ersten Ultraschall. Aufgrund meiner Vorgeschichte war die Ärztin fast ungeduldiger als ich und wollte schnell nachschauen, ob alles da sitzt, wo es soll.

Letzten Donnerstag habe ich dann also zum ersten Mal in meinem Leben meine Gebärmutter MIT einer Fruchthöhle gesehen. Bei der Eileiterschwangerschaft hatte man ja jedes Mal die Hoffnung, bei diesem mal ja vielleicht doch irgendwie die Spur einer Fruchthöhle zu sehen. Nie war es aber so, den Grund kennen wir. Aber nun ist da was. Frau Doktor sah auch schon die Ansätze des Dottersacks, was ihr zufolge ein sehr gutes Zeichen für die embryonale Entwicklung ist (also wahrscheinlich kein Windei). Nächsten Donnerstag geht's wieder hin und dann darf ich wohl, wenn alles gut ist und uns ein schlagendes Herzchen entgegenbumbert, in eine normale Frauenarztpraxis wechseln.
Ich bin jetzt 5+5, das bedeutet noch etwas mehr als 6 Wochen warten, bis man einigermaßen davon ausgehen kann, dass es hält. Schon verrückt, wie das menschliche Gehirn so funktioniert. Vorher denkt man sich: Ach, das kann ja nicht so schlimm sein, ich weil einfach nur schwanger werden, alles andere ergibt sich doch dann von selbst. Ist aber gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass einem damals 6 Wochen Schulferien vorkamen wie ein halbes Leben. Aber egal, rumgejault wird nicht. Es ist alles fantastisch und so soll es auch einfach bleiben. Dann warte ich meinetwegen auch noch 9 Monate, bis ich unser Kind mal zu Gesicht bekomme ;)

Da ich ja die Chancentante bin, hab ich mich aber trotzdem mal wieder mit den Wahrscheinlichkeiten beschäftigt. Je nach Quelle liegt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt in den ersten 12 Wochen bei 10 bis 20%. Schon diejenigen rausgerechnet, die vor dem Einsetzen der Periode abgehen. Ich weiß irgendwie nicht, ob ich das viel oder wenig finden soll. Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, lag irgendwo bei 40-50%, die Wahrscheinlichkeit einer ELSS bei 1,5%. Vielleicht sollte ich mich auch einfach mal zurücklehnen und mich auf das Positive konzentrieren.

Und das Positive ist Folgendes:

  • Ich wurde bei den Blogschwestern aufgenommen und einige von euch haben auch schon ganz liebe Kommentare dagelassen. Danke! 
  • Es sind fast keine Schwangerschaftsanzeichen in Sicht. Etwas müde und am Wochenende hatte ich höllische Rückenschmerzen. Aber das ging schnell vorbei und mir ist momentan weder übel, noch habe ich Kopfweh, noch machen mir meine Brüste zu schaffen. 
  • Es wird Frühling! Ich bin heute mit dem Fahrrad aus der Arbeit nach Hause gefahren. 
  • Am Wochenende sehe ich zum ersten Mal das Baby meiner besten Freundin. Ich freue mich riesig drauf und habe das auch schon vor meinem positiven Test getan. 

Montag, 2. März 2015

Positiv ist erstmal wirklich positiv

Ich machs heute zur Abwechslung mal kurz: HCG Wert bei 1243 bei PU +19. Das ist laut Kiwu sehr gut und gibt erstmal Anlass zur Freude. Am Mittwoch ist dann der nächste Test, schließlich muss das humane Chroriongonadotropin (hat das schonmal jemand ausgesprochen?) auch schön steigen. Ich machs einfach wie super Mario: Ich spring von Level zu Level zu Level.

Sonntag, 1. März 2015

Wie positiv ist positiv?

I am back! Aus dem Skiurlaub in Österreichs Bergen. 1 Hütte, 7 Tage, 20 Leute (davon 6 Kinder). Eine Neu-Schwangere, eine Fehlgeburt (erzählt mit den Worten "Willkommen im Club", als man von unserer ELSS erzählte). 5 Tage Langlauf, einen davon habe ich Skaten gelernt. Wie die Biathleten im Fernsehen. Also ich kam ganz nah an das Niveau ran, versteht sich. Am vorletzten Abend wurde ich krank und nun plagt mich eine Halsentzündung. So weit so gut (außer die Halsentzündung).

Ich hatte ja gesagt, dass ich nicht testen werde im Urlaub. Habe ich auch nicht. Am Mittwoch, Punktion +14 dann also der erste bange Tag. Bei der ELSS kam die Mens durch. Sie kam nicht. Bei der Kryo kam sie aber auch nicht, deswegen fing das Gedankenkarussell an, seine Kreise zu drehen. PU+16 zeigte sich ein schöner Blähbauch. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn mir einbildete. Aber eigentlich war er nicht zu übersehen. Wir haben aber auch jeden Abend wirklich viel und gut gegessen. Es gibt immer eine Erklärung und das "vielleicht" im Hinterkopf. Leichte Kopfschmerzen hatte ich noch, sonst nüscht. Das konnte aber auch mit der Erkältung zusammenhängen, die mich dann ja erwischte.

Gestern Abend sind wir dann zu Hause angekommen und ich habe sofort den AIDE 10er Amazon Frühtest rausgeholt. Meine Hypothese war, dass der ja auf jeden Fall fett positiv anzeigen müsste, wenn schwanger. Und was war? Er war positiv, aber keinesfalls so dunkel wie die Testlinie. Eher so 2/3 so dunkel. Das ging nicht, denn das hieße ja, dass mein HCG im Urin irgendwo zwischen 5 und 10 sein müsste. Und das wäre für PU+18 dann doch deutlich zu niedrig. Der Mann und ich sind dann kurz vor Ladenschluss noch bei dm eingefallen, um 2 Clearblue Tests zu kaufen.
Wieder zu Hause, zeigte der erste nach nur einer Minute klar und deutlich das Wort SCHWANGER an. Heute morgen, PU+19, zeigt der Test mit Wochenbestimmung "SCHWANGER 2-3" an. Das würde stimmen. Und das würde heißen, dass die HCG Konzentration ok ist. Kann das echt sein?

Es ist wirklich seltsam, aber nach den Rückschlägen ist man schon so vorbereitet auf ein negatives Ergebnis. Ich weiß, wie sich das anfühlt, wie ich reagiere, wie der Mann reagiert. Wir lassen uns ein paar Tage auf das Gefühl an, rappeln uns dann wieder auf und schauen voller Zuversicht Richtung nächster Termin. Und jetzt? Halten wir einen positiven Test in den Händen und können es gar nicht so recht fassen. Sollen wir uns freuen? Oder erstmal den Bluttest abwarten? Oder den zweiten Bluttest? Oder bis wir den Herzschlag sehen? Wir sind also jetzt in der neuen Warteschleife angekommen. Der, in der wir bis jetzt noch nicht waren. Das ist ein ganz großer Schritt in die Richtung, die wir uns nun schon seit einiger Zeit so wünschen und den andere scheinbar mühelos gehen. Aber es ist eben nur ein Schritt. Ich freue mich, bin erleichtert. Aber jetzt entspannen wir uns mal und schauen, was die nächsten Wochen so bereithalten. Ich bin nicht mehr nur ein bißchen schwanger, bzw. "PUPO", pregnant until proven otherwise, wie mir zwei liebe Wegbegleiterinnen beigebracht haben. Sondern schwanger. Punkt. Aber wie lange, das weiß momentan noch keiner. Ich mache weiter wie bisher, so mein Plan. Immer schön ein Schritt nach dem nächsten. Das ist nicht gerade einfach, aber man hat ja nunmal keine Wahl.

Ich bin glücklich und hoffe, es auch bleiben zu dürfen.

Freitag, 20. Februar 2015

Ladies and Gentlemen, this is ICSI #2

So ähnlich wie Mambo No. 5 und ein ähnlicher Eiertanz (ihr merkt das Wortspiel, ja?).
Es ist also soweit. Ich stecke mitten in der Warteschleife der 2. ICSI. Wer hätte das gedacht? Also ich meine, wer hätte vor 2 Jahren gedacht, dass ich das mal schreibe? Da wusste ich noch gar nicht, was eine ICSI ist. Ich hätte es wohl auch I-S-C-I ausgesprochen und nicht am Stück. ICSI. Aber egal, wie man es ausspricht, es bleibt der selbe Mist. Also es ist natürlich großartig, dass es die medizinische Möglichkeit besteht usw. usf., aber seien wir doch mal ehrlich, irgendwann ist man immer wieder an dem Punkt, egal wie optimistisch man ist: WAS. FÜR. EIN. MIST. Warum muss man denn da immer wieder durch? Aber gut, Schluss mit dem Rumgejaule, es ist, wie es ist. Die Zeit der Bowlingkugeln im Bauch ist zum Glück auch wieder vorbei, der Bauch abgeschwollen und die Zeit des untätigen Wartens hat begonnen. Aber der Reihe nach:

Anfang Februar habe ich angefangen zu Stimulieren, wie gehabt 125IE GonalF. Das hat wieder super funktioniert und am 11.2. habe ich dann 10 Eizellen entnommen bekommen. Leider konnten nur 4 befruchtet werden und 2 wurden verworfen, da sie nicht so gut aussahen. Die 2, die es geschafft haben, haben dann ordentlich Gas gegeben und sind zu 2 schönen Blastozysten herangereift, die mir an PU +5 eingesetzt wurden. Bis dahin also alles wirklich super, bis auf dass wir nun natürlich nichts zum Einfrieren übrig haben und bei einem Negativ die ganze Prozedur von vorne machen müssten. Aber so weit denken wir natürlich erstmal nicht.

Ich bin jetzt Punktion +9 und fahre heute in den Skiurlaub. Das heißt für mich wird es wohl eher ein Hüttenurlaub, da ich aufgrund noch vergrößerter Eierstöcke keine zu starke sportliche Betätigung wagen darf. Das war mir aber klar und ich habe es in Kauf genommen. Das heißt aber auch: Ich werde nicht testen :) Eigentlich bin ich ein Frühtester und will ja auch alles immer sofort wissen. Aber irgendwie ist eine Hütte mit 20 Leuten nicht der beste Platz, das zu tun. Und so werde ich einfach schauen, was mein Körper mir für Zeichen gibt. Ich muss sagen, das ist für mich echt ein ziemlicher Meilenstein. Die Dinge einfach mal so kommen lassen, wie sie kommen. Für andere ist das Standard, für mich nicht.

Aber denkt ja nicht, dass ich nicht auch mal dem Warteschleifenkoller verfallen bin. Hier zwickts, da ziehts, was kann das sein, was ist das nur? Es ist doch immer wieder das selbe. Bei der Kryo hat es auch ständig gezwickt und ich hielt es für ein gutes Zeichen. Denkste. Meine Mutter würde sagen: Das Zwicken, das macht es wie der Pfarrer Nolte, der machte auch immer, was er wollte. Schön, nicht?

Und zum Schluss habe ich die Tage immer wieder an Lieder gedacht, die sich mit Warten befassen. Da könnte man eigentlich ne schöne Playlist draus machen. Die Kinderwunsch - Warteschleife, featuring ICSI, Kryo und den Rest der Repro-Bande. Here we go:

Sitting, Waiting, Wishing - Jack Johnson
Waiting all night - Rudimental
Still Waiting - Sum41
I'll be waiting - Lenny Kravitz
Maps - Yeah yeah yeahs
I'll be waiting - Adele
What are you waiting for - Gwen Stefanie (Ja, Stefanie, das kann ich dir sagen ;))

Sonntag, 1. Februar 2015

Gonalicious und der Verlust der Euphorie

Einmal pieks, zweimal pieks, dreimal pieks ... Seit drei Tagen spritze ich nun wieder. Keine stimmungsaufhellenden Drogen, sondern Gonal F, um meine Follikel zum Wachsen anzuregen. Die 2. ICSI hat begonnen. Ein bißchen fühlt sich das Ganze mittlerweile an wie Routine, denn alles ist wie beim ersten Mal, der Ablauf verändert sich nicht, da die erste ICSI im Grunde ja erfolgreich war, nur eben mit der Einnistung am ungünstigen Platz, weil kein Platz.

Wir haben lange überlegt, ob wir wirklich jetzt wieder starten. Wir ziehen in 1,5 Wochen in eine neue Wohnung, an der Arbeit ist gerade viel los und Ende Februar geht es auch noch in den Skiurlaub. Aber irgendwie scheint es mir, als ob sich alles genau timen lässt und ich möchte jetzt einfach weitermachen. Einen Tag nach Umzug ist wahrscheinlich die Punktion und wenn wir dann 10 Tage später in den Skiurlaub fahren, kann ich vielleicht ganz normal (oder sagen wir mit etwas weniger körperlichem Einsatz) dabei sein. Die Ärztin war total süß und meinte, sie würde einen Ultraschall dazwischen schieben um zu sehen, ob die Eierstöcke noch vergrößert seien. Wenn nicht, steht sportlicher Aktivität nichts im Wege.

Ich will, nein ich muss jetzt wirklich weitermachen. Ich habe bisher noch kein Ticken vernommen, aber im Mai werde ich 32 und ich will einfach nicht, dass es irgendwann zu spät ist.
Seltsamerweise bin ich aber über einen Punkt hinaus. Und zwar dem, dass ich total aufgeregt bin, wenn ich an die Nachricht denke, dass ich schwanger bin. Als wir aufgehört haben zu verhüten, war das so ein wahnsinnig aufregender Gedanke. Ich hab mir ausgemalt, wie das wohl sein wird und mit wem man die Nachricht teilt und was das wohl für ein Gefühl sein wird. Auch bei der ersten ICSI und Kryo dachte ich immer "hach, und wenn der Test dann positiv ist...". Und jetzt? Jetzt sehe ich die Sache irgendwie nüchterner. Ich kenne die Enttäuschung, weiß, wie viel Zeit zwischen den Versuchen vergeht. Und dass ein positiver Test noch lange keine Gewissheit bedeutet. Das ist jetzt erstmal nicht weiter schlimm, nur etwas weniger euphorisch. Aber vielleicht ist das auch Selbstschutz. Jedes negative Ergebnis verändert ein Stück von mir. Es nimmt mir ein Stück Unbeschwertheit, ein Stück der Positivität, die andere (so sagen sie es zumindest) so an mir schätzen, es nimmt ein kleines Stückchen Hoffnung. Das sorgt mich erstmal nicht, denn der Vorrat an all diesen Dingen ist noch ziemlich groß. Aber vielleicht ist es so, dass je größer die Euphorie, die Vorfreude und die Hoffnung, desto größer ist auch das Stück, was mitgenommen wird. Deswegen halte ich mich dieses Mal auf Sparflamme. Das geht wahrscheinlich bis zur Punktion und dann geht es von vorne los. Aber immerhin.

Ich setze mir jeden Abend diese Spritze, die aussieht wie ein zu groß geratener Filzstift und lege die Packung wieder zurück in den Kühlschrank, wo schon die Medikamente lagern, die den Eisprung unterdrücken sollen. Ich gehe nächsten Mittwoch zum Ultraschall, um zu sehen, ob die Eierchen es genauso eilig haben wie ich. Dann lege ich mich irgendwann wieder in den Raum, in dem das letzte Mal eine Arzthelferin so lieb meine Hand gehalten hat, dass ich jetzt noch weinen könnte, wenn ich daran denke. Ich lasse mich "punktieren", stehe dann wieder auf, um mich ein paar Tage wieder auf die Liege zu legen, um meine potenziellen Kinder zu empfangen. Und dann muss ich warten, bis hoffentlich das Ergebnis positiv ist. Wie das wohl sein wird? Warten wir es ab.

Dienstag, 6. Januar 2015

Glück in Schleifen

Happy New Year 2015!
Unhappy Old Status 2014! Nicht schwanger.

Am 22.12. wurden mir zwei Achtzeller eingesetzt in A und B Qualität, alles spitze für diesen Zeitpunkt (PU +3). Der Zyklus war ein kompletter Spaziergang. Keine Stimulation, keine Vollnarkose, nichts. Nur eine Spritze Brevactid (HCG) zum Auslösen des Eisprungs und ein weiterer Arztbesuch für den Transfer. Fertig. Danach ab nach Hause, Weihnachten feiern, ausruhen, glücklich sein. Ich hatte auch tatsächlich das Gefühl, dass es geklappt haben könnte. Es zwickte, zwackte, ziepte und stichelte. Ich hielt mich zurück beim Alkohol und der Mann legte jeden Abend Hand auf. Wie ein Heiler, um positive Energie zu unseren kleinen Krümeln zu schicken. Wir sind langsam joggen gegangen und waren sogar ein Mal Skifahren. Ich hab mich gut gefühlt, immer schön langsam gemacht aber generell alles so wie immer. Denn genau das war die Empfehlung der Ärztin. Nicht so viel Nachdenken, weitermachen, glücklich sein.

Aber es hat leider alles nichts genutzt. Der Test an ES +12 war blütenweiß (naja, bis auf die graue Linie, wegen der ich dann doch noch etwas Hoffnung hatte. In Foren kursiert das als Verdunstungslinie), der Test an ES +14 hatte wirklich gar keine zweite Linie mehr. Ich setzte sofort das Progestan, was ich seit ES genommen habe, ab und wir fanden uns mit dem Ergebnis ab. Die Mens kam dann erst 2 Tage später, sowas kann mich ja auch nochmal verrückt machen (hab ich doch zu früh abgesetzt, kann es nicht doch noch irgendwie sein...?).

Das war er dann also, der 1. Kryo und der insgesamt 2. Versuch. Jetzt bin ich voll drin. In den Schleifen.

Erste Schleife: 
Warten auf den Eisprung. Ist er pünktlich? Verschiebt er sich? Wann ist der Transfer? Muss ich mir frei nehmen? Ob wohl alle Eizellen aufgetaut werden können?

Zweite Schleife:   
Warten auf den Schwangerschaftstest.
Es zwickt. Ist das normal? Ich glaub es hat geklappt. Nee, doch nicht. Und wenn doch?
Die zweite Schleife ist eigentlich großartig. Es könnte geklappt haben, man kann nichts tun, außer warten. Kein Medikament, keine Hilfsmittel ändern etwas. Alles oder nichts. Bis zum Tag, an dem der Schwangerschaftstest mal wieder nur eine Linie anzeigt.

Dritte Schleife: 
Kann es doch irgendwie sein, obwohl der Test negativ ist? Nein, kann es nicht. Aber da im Forum schreibt doch jemand, der Test sei erst nach 2 Wochen positiv gewesen...

Vierte Schleife: 
Nein, es war nichts, Fräulein Mensini ist eingetroffen. Wohin mit der blöden Traurigkeit? Zu ihm? Er ist genauso traurig. Dann lassen wir es raus. Aber nicht zu viel, wir wollten doch positiv bleiben. Und die Wahrscheinlichkeit war doch sowieso so gering, was haben wir denn erwartet?

Fünfte Schleife: 
So, wann geht's weiter? Diesen Monat ist schlecht, Termine im Job, zu viel Stress. Gut, dann den Monat drauf, ist ja eh besser, ein bißchen Erholung, nichts überstürzen. Super, wir haben einen Plan. Es geht weiter, bestimmt klappt es nächstes Mal.

Sechste Schleife: 
Bitte starten Sie bei Schleife 1.

Wisst ihr, was ich mit "Glück in Schleifen" meine? Irgendwie ist doch die ganze Zeit bis zum Schwangerschaftstest so, als sei man schwanger. Man hat zumindest alles Mögliche getan, es zu werden. Ich bin dann immer auf eine seltsame Art glücklich, entspannt, hoffnungsvoll. Wie ist das dann wohl erst, wenn man schwanger ist?

Ich war noch nicht beim Bluttest. Ich mag irgendwie nicht. Was sollen die mir schon sagen? Andererseits habe ich aufgrund meiner Erfahrung mit der Eileiterschwangerschaft natürlich keine gute Ausgangsposition. Damals war Fräulein Mensini auch da, aber das HCG stieg trotzdem fröhlich an. Deswegen habe ich mir heute eine Großpackung Schwangerschaftstest bestellt. Wenn HCG da ist auf wundersame Weise, dann wird es mir angezeigt, sobald die Post eintrifft. Aber die Praxis betrete ich erst wieder, wenn ich das GO für die nächste Stimulation haben möchte. Ich gehe ja auch nicht zum Frisör, damit er mir sagt, dass ich in 4 Wochen kommen kann, da jetzt noch alles prima aussieht.

Mein Mann hat mir zu Weihnachten eine Reise geschenkt. Die letzten 4 Tage waren wir unterwegs, haben es genossen und konnten alles sehr gut verarbeiten. Mit jedem Negativ rücken wir irgendwie näher zusammen. Er öffnet sich mir gegenüber, gibt auch mal zu, dass er Angst hat, dass er es vielleicht nicht packt. Ich mache ihm Mut, er macht mir Mut. Wir bauen uns gegenseitig auf und fallen ab und zu einfach mal zusammen, ohne dass es für den anderen bedeutet, dass man schwach ist. Das ist einfach nur menschlich. Er hat ein schlechtes Gewissen, mir das alles eingebrockt zu haben. Natürlich völliger Quatsch, aber ich würde an seiner Stelle wahrscheinlich genauso denken. Einigen wir uns darauf, dass es einfach nur Mist ist. Mist in Schleifen. Aber irgendwann kommen wir raus aus dem Schlamassel und gehen in Schleife 7: Schwanger.

Und dann heißt es: Schleife 8: Ob es wohl bleibt? Schleife 9: Ist es wohl gesund? Schleife 69: ob er /sie wohl genug isst? Schleife 156: Mit dem Typen will sie zusammen sein? Schleife 489: Hat er sich das mit dem Studium der Atomphysik auch wirklich gut überlegt? ...

Freitag, 12. Dezember 2014

Wenn man sich doch irgendwie verändert

Bei mir ist gerade noch nicht wirklich wieder was vom Kinderwunsch zu berichten. Ich hoffe, dass noch vor Weihnachten ein Transfer stattfinden kann mit kryo konservierten Eizellen im Vorkernstadium. So ist glaube ich der korrekte Ausdruck. Mein Körper scheint laut der Ärztin gerade etwas langsamer zu machen als sonst, an ZT 10 war gestern noch nicht viel zu sehen. Sie geht davon aus, dass der Eisprung sich ein paar Tage verzögert. Ich sag mal, so lange er denn stattfindet und die Gebärmutterschleimhaut sich artig aufbaut, kann ich warten. Und da sind wir beim Thema dieses Beitrags. Ich kann eigentlich überhaupt nicht warten. Ich finde Warten etwas sehr unnötiges. Ich mag Effizienz, zack zack zack, am besten alles auf einmal. Deswegen geht bei mir auch oft was kaputt und der Mann bezeichnet mich gerne als kleinen Trottel (natürlich sehr liebevoll gemeint). Aber der Punkt ist: Ich verändere mich durch den Kinderwunsch.

Da denkt man jetzt vielleicht: Wow, A., tolle Erkenntnis. Aber ganz ehrlich, für mich war das irgendwie nicht so klar. Ich war mir immer ziemlich sicher, dass man das schon alles schafft, gerade weil man ist, wie man ist. Ich habe mir und Mann das von Anfang an zugetraut. Wir schaffen das, das geht bestimmt alles recht schnell, mein Körper ist robust, unsere Beziehung sehr stabil. Läuft. Bei. Uns.

Aber es ist nicht ganz so. Die Geduld ist die erste Sache, die ich dazu bekommen habe. Man hat gar keine andere Wahl, man muss einfach warten. Darauf, dass der Körper bereit ist, auf die Ergebnisse vom Bluttest, auf die Ärztin (sitzt eigentlich jeder in der Kiwu immer ne Stunde im Wartezimmer?). Ich kann also nicht bestimmen, wie schnell es geht und das ist für mich ein ziemlicher Schritt, dies zu akzeptieren und mich davon auch nicht stressen zu lassen. Aber es geht.

Das Zweite, was ich mir eingestehen muss ist, dass ich alles nicht so locker wegstecke, wie ich dachte. Ich habe die Stimulation der 1. ICSI sehr gut vertragen, keine Überstimu, dafür eine Eileiterschwangerschaft. Aber selbst die habe ich irgendwie ganz gut weggesteckt. Es sind eher die kleinen Dinge, die mich stutzig machen. Es ist Vorweihnachtszeit und ich mag irgendwie nicht so viel unter Leuten sein. Ich will nicht allen ins Gesicht grinsen, mir aber gleichzeitig denken, dass ich eigentlich nur so halb gut drauf bin wegen dem Thema, was mir die ganze Zeit im Kopf rumschwirrt. Das führt dazu, dass ich eigentlich nur mit Menschen zusammensein will, die über uns Bescheid wissen. Die können zumindest Ansatzweise unsere Situation verstehen und man kann auch über das Thema reden. Wenn ich dies tue, erwische ich dann doch immer mal die ein oder andere Träne in meinem Auge. Auch das habe ich nicht gedacht. Ich fühle mich immer sehr stark. Klar, ich heule auch wenn es nicht geklappt hat und ich hab auch im Krankenhaus an einem Abend einen kleinen Zusammenbruch gehabt. Aber das ist dann meist ein Mal und dann ist es abgeschlossen. Aber dieses Kinderwunschthema begleitet einen so permanent und emotional, ich muss mir eingestehen, dass da all die Stärke, die ich meine zu haben, nicht ausreicht.

Das Dritte, allerdings sehr Positive ist, dass der Mann und ich einen guten Weg gefunden haben, uns durch diese Zeit zu manövrieren. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte, im Gegenteil. Aber man weiß es ja eben nie. Es fühlt sich aber eher so an, dass unsere Beziehung noch liebevoller wird. Er macht sich sehr Sorgen um mich, ich versuche stark zu sein, wir wollen so viel wie möglich zusammen sein und reden viel über unsere Situation. Das ist wirklich schön und eine andere Art der Erkenntnis: So eine Situation kann einen auch zusammen schweißen. Weil nur der jeweils andere nachvollziehen kann, wie es einem momentan geht und was das bedeutet.

Was heißt das nun also alles? Ich verändere mich durch den Kinderwunsch. So. Ist das jetzt schlimm? Ich denke nicht. Wenn ich genau drüber nachdenke, ist das vielleicht sogar gut. Bisher fand ich Veränderung und Weiterentwicklung in meinem Leben eigentlich immer ganz gut. Durch die schwierigen Momente reift und lernt man. Und Lernen kann doch eigentlich nur gut sein.
Würde ich mir das so aussuchen, wenn ich könnte? Natürlich nicht. Ich würde nicht anfangen und sagen alles hat einen Sinn und ist doch super, dass wir das jetzt alles ertragen müssen, das macht uns nur stärker. Nein, so weit würde ich nicht gehen. Aber ich vertrete den Standpunkt, dass man, wenn es eben nun mal nicht anders geht, versuchen muss, etwas Positives daraus zu gewinnen. Sonst kann man es einfach nicht heil da raus schaffen. Und mit ganz viel Glück lernt man ein paar Dinge, die einen wachsen lassen. Ich will's mal hoffen.

Mittwoch, 12. November 2014

Wissenswertes und Kurioses

Wenn man sich mit dem Thema Kinderwunsch und künstliche Befruchtung beschäftigt, laufen einem so allerhand interessante Fakten über den Weg. So zum Beispiel:


  • Die allererste künstliche Befruchtung in Großbritannien endete in einer Eileiterschwangerschaft (na sowas!). (aus dem Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie)
  • Wenn man sich Statistiken zur Erfolgsrate von Kinderwunschbehandlungen anschaut, zählen auch immer diejenigen Schwangerschaften mit hinein, die in einer Fehlgeburt oder ektopen Schwangerschaft endeten. Also alles, was sich irgendwie einnistet, darf der Arzt als Erfolg verbuchen und das auch so in seine Statistik schreiben. 
  • In Deutschland dürfen nur befruchtete Eizellen nur im Vorkernstadium eingefroren werden. In Österreich z.B. sind auch eingefrorene Blastozysten ok. Klar, ist ja auch ein ganz anderes Land mit anderen Werten und anderer Ethik. Die haben auch einen 16-jährigen Außenminister (naja ich glaube etwas älter ist er)
  • Es gibt Vierlinge, bei denen jeweils 2 Babys eineiig sind
  • ICSI und IVF dürfen nur bei heterosexuellen Paaren durchgeführt werden. Bei Inseminationen gibt es eine rechtliche Grauzone. Lesbische Paare müssen eine Samenbank finden, die Ihnen einen geeigneten Spender vermittelt und sich dann auf die Suche nach einem Arzt machen, der der Insemination zustimmt (in Deutschland nur eine Hand voll




Donnerstag, 30. Oktober 2014

Statistiken und Co.

Ich beschäftige mich ja ganz gerne mit Statistiken und Zahlen. Während der Warteschleife der ICSI bricht bei vielen, so auch bei mir, das Google Fieber wieder aus. Während man in der ersten Zyklushälfte relativ locker und zuversichtlich war, ständig zur Kontrolle musste und sich deswegen per se sehr viel mit dem Thema beschäftigt hat, herrscht nach dem Transfer so etwas wie Leere. Toll, würde der Mann sagen, endlich mal Entspannung, keine Termine, jetzt einfach ein bißchen warten. 

Einfach - ein bißchen - warten.
In Zusammenhang mit einer Kinderwunschbehandlung sind diese 3 Satzteile für mich so wie

Einfach - links - liegenlassen.
- Süßigkeiten

Einfach - mal - pausieren.
- Laufen

Einfach - nicht - gucken.
- The Voice of Germany

Einfach - keine - Gedanken machen.
- Arbeit

Ich denke man versteht den Punkt. Einfach ein bißchen warten, das geht nicht. Denn dann müsste man ja irgendwie versuchen, das Thema zu verdrängen, die Gedanken auf andere Themen zu verlagern und ganz normal den Alltag zu meistern. Ich hatte es mir wirklich fest vorgenommen (genauso, wie NICHT vor dem Bluttest zu testen). 
Aber es ging nicht. Ich habe von zu Hause gearbeitet und immer wieder erwischte ich mich, wie ich ein Schlagwort bei Google eingab und mich durch nichtssagende Foren forstete. Eigentlich weiß man ja, dass 50% von dem dort Gesagten nicht richtig, Halbwahrheiten oder Einzelfälle sind. Aber trotzdem fand ich es wertstiftend, mir die Geschichten durchzulesen, Antworten auf Fragen zu verfolgen und vielleicht das ein oder andere Wissenswerte für mich daraus zu ziehen. Gelernt habe ich nicht wirklich was, denn die Aussagen sind manchmal komplett konträr. Am unbefriedigensten fand ich, wenn die Fragestellerin ("kann ich trotz Schmierblutungen schwanger sein?", "Ich habe einige Anzeichen, bin ich schwanger?", "es zwickt auf der rechten Seite, habe ich eine Eileiterschwangerschaft?") das Mysterium nicht auflöste. Da antworten 20 Leute auf den Post, machen sich Sorgen, fachsimpeln und dann ... Stille. Keine Antwort, keine Auflösung. Wie soll man denn jetzt wissen, was die Lösung ist wenn es um einen selber geht? Und genau das ist der Punkt. Ich habe es schon so oft gelesen und eigentlich weiß man es auch: Foren sind keine Lösung und sie geben einem auch keine. Zumindest nicht, wenn man nach Fakten sucht. Natürlich sind Foren prima, wenn man Ablenkung braucht, sich mit anderen austauschen, seine Geschichte teilen und mit anderen leiden / sich freuen möchte. Aber nein, Lösungen im Sinne von "nun weiß ich endlich, ob meine 2 Sekunden anhaltende Übelkeit ein Schwangerschaftsanzeichen ist", das bekommt man nicht. Und das ist auch gar nicht schlimm, aber man (zumindest ich) braucht eine Weile, damit einem das klar wird. Und damit man Foren zielgerichtet als eine Art Zeitvertreib nutzt und sich nicht klare Aussagen und Lösungshilfe erwartet. 

Was mir geholfen hat, sind Artikel in diesen Foren, die von den Betreibern geschrieben werden. Die sind meist etwas distanzierter und zeigen verschiedene Möglichkeiten auf. Immer mit dem Ende: Fragen Sie Ihren Arzt. Letztendlich muss man das nämlich, aber zumindest hat man ein paar Ansätze für Fragen mit auf den Weg bekommen. 

Und was ich ultimativ hilfreich fand, um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen, war das hier: Das deutsche IVF Register. Hierhin berichtet die meisten Kinderwunschzentren in Deutschland und daraus wird ein Jahrbuch gemacht. Aufgesplittet nach verschiedenen Behandlungsmethoden, Alter der Patientinnen etc. kann man sich die Erfolgsraten für das jeweilige Jahr ansehen. Damit habe ich bestimmt eine Stunde verbracht, weil ich es wirklich informativ fand. Hier wird wieder deutlich, wie hoch die Erfolgschancen wirklich sind und was so alles nicht klappt (angefangen bei der nicht stattgefunden Punktion bis hin zur Fehlgeburt). Ich kann nur für mich sprechen, aber nachdem ich das durchgearbeitet hatte, ging es mir besser. Keine Einzelfälle, keine Meinungen, Ängste und Hoffnungen. Einfach nur Fakten, die mir unsere Wahrscheinlichkeit um die 30% verdeutlichten. Danach klappte ich den Laptop zu und atmete durch. Ich möchte nicht sagen, dass ich danach nie wieder in Foren war, aber das hatte andere Gründe (was ist eine Eileiterschwangerschaft?). 

Und zum Abschluss noch ein Wort zu Blogs: Das ist für mich etwas Anderes. Hier erzählt man seine Geschichte und schreibt sie für sich und andere, die es interessiert auf. Für mich sind das ähnliche Geschichten wie meine und ich finde es einfach schön, sie mitverfolgen zu können, da man das im Alltag nicht unmittelbar kann. Ich kenne niemanden in meinem engeren Bekanntenkreis, der gerade das selbe erlebt wie ich oder es erlebt hat (zumindest hat noch niemand darüber gesprochen). Und deswegen sind Blogs für mich keine Anlaufstelle, wenn ich eine konkrete Frage habe, sondern eher ein Ort, wo man mit anderen mitfiebert, Mut zuspricht und das Gefühl der Gemeinschaft hat. Man kann seine Gedanken ungehemmt niederschreiben und das tut gut.