Ich muss zugeben, ich habe mich wochenlang nicht mehr in das Profil dieses Blogs eingeloggt. Ich weiß auch nicht so genau, warum. Es gäbe genug zu schreiben über Schwangerschaftsbeschwerden, Überbringung der positiven Nachricht, erste Dinge, die ich überlege zu kaufen... Aber irgendwie war mir nicht danach, ich bin anscheinend nicht so eine gute bald-Mutti im engeren Sinne :) Aber macht ja nichts, jeder Jeck ist anders.
Ich war noch nie so, dass ich genau wusste, dass ich ab einem Alter von X mal Y Kinder haben möchte. Ich weiß auch nicht, wie ich als Mama wohl sein werde, was ich können und woran ich verzweifeln werde. Muss man das überhaupt wissen? Oder kommt das dann eben alles, wenn es soweit ist? Ich will es mal hoffen.
Was ich merke ist, dass ich sehr entspannt bin. Meine Hebamme beschrieb es so, dass Schwangere ja meist auf einer rosaroten Wolke Platz nehmen. Ganz so fühle ich mich nicht, die Feindiagnostik steht noch an und ein bißchen Unsicherheit im Nacken sitzt mir doch immer. Aber so generell fühle ich mich total ausgeglichen, mich kann nichts wirklich stressen. Das ist nicht unbedingt normal. Im Job lehne ich mich tendenziell eher zurück, denke mir, dass es sowieso nichts bringt, sich jetzt nochmal 120% rein zu legen. Erstens hat das bei so einer großen Firma im Zweifel in 18 Monaten eh wieder jeder vergessen, der Chef gewechselt (oder das halbe Team) und zweitens ist das sicherlich auch nicht gerade förderlich für ein ausgeglichenes Kind. Also wird auf 80% gearbeitet. Was, vom vorigen Leistungsniveau her kommend, immernoch ok ist denke ich. Und das Spaßigste ist, dass das niemandem auffällt. Aber auch das ist eben eine große Firma. Wenn man möchte, fliegt man auch gerne mal eine Zeit unter dem Radar.
Für die nächsten Wochen steht noch einiges auf dem Plan. Wir fahren noch einmal zusammen/alleine eine Woche in die Sonne. Wer weiß, wann wir das das nächste Mal machen können. Es stehen Familien- und Freundesbesuche an. Wir haben uns Theater- und Kinobesuche vorgenommen, müssen dann wirklich irgendwann mal über Babysachen nachdenken und an der Arbeit hab ich mir dann doch auch nochmal ein größeres Projekt an Land gezogen, was mein vorläufiges Abschlussprojekt werden wird. Ich hab mich bei einem Online-Yoga Portal angemeldet und heute gehe ich tatsächlich mal zum Aquafit für Schwangere. Normalerweise lächle ich über solch eine Art von sportlicher Aktivität ja ein bißchen, während ich eine Stunde durch den Wald laufe. Aber die Dinge ändern sich, nicht wahr. Das macht man sich besser jetzt als später bewusst.
Denn die Dinge werden sich ändern. Als meine Hebamme von der rosaroten Wolke erzählte, hat sich auch nicht verschwiegen, dass es mitunter richtig, richtig schwer wird danach. Schön, aber schwer. Das hört man ja eigentlich auch immer von neu-Eltern. Und jeder denkt irgendwie "ach, irgendwie schaffen wir das schon." Ist auch so. Aber ich glaube das Wichtigste ist, sich bewusst zu machen, dass vieles nicht mehr so gehen wird wie vorher. Ich kann mir vorstellen, dass viele neu-Eltern vor allem deswegen gestresst sind, weil sie nicht mehr so viel geregelt bekommen wie vorher. Und aber dachten, dass das schon irgendwie klappen wird. Klappt aber nicht. Ich versuche, mir das jetzt langsam bewusst zu machen. Ein großer Meilenstein ist geschafft, die 18. SSW hat begonnen, aber in ein paar Monaten wird erstmal alles Kopf stehen. Und davon sollte man sich nicht stressen lassen, sondern versuchen, die Situation so gut es geht zu umarmen und sich selbst ein bißchen Unordnung, weniger ToDos und wuschelige Haare zugestehen. Ich werde in ein paar Monaten mal diesen Eintrag lesen. Entweder ich breche ich schallendes Gelächter aus oder denke mir "gut, dass ich mich ein bißchen drauf vorbereitet habe." Wir werden sehen. Chances are good, dass es irgendwas in der Mitte ist.
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